Künstliche Intelligenz im Gesundheitswesen: Chancen und Herausforderungen
24.09.2024
Künstliche Intelligenz (KI) gilt als Schlüsseltechnologie der Zukunft, auch für das Gesundheitswesen. Von der Früherkennung von Krankheiten über die Verbesserung der Patientenversorgung verspricht sie auch für die Krankenhäuser großes Potenzial. Doch der Weg zur bestmöglichen Anwendung ist komplex. Vor allem der Aufbau großer, zugänglicher Datenbestände und die Klärung regulatorischer Fragen wie dem Datenschutz sind wichtig, um das Potenzial von KI voll auszuschöpfen.
Was ist Künstliche Intelligenz?
KI umfasst viele Teilbereiche und ist nicht eindeutig definiert. Im Gesundheitswesen steht vor allem die „schwache KI“ im Fokus. Sie löst klar definierte Aufgaben mittels einer festgelegten Methodik und findet bereits vielfältige Anwendung.
Einsatz von KI in der Medizin
Die Einsatzmöglichkeiten von KI in der Medizin sind breit gefächert:
- Diagnostische Unterstützung: Verschiedene Tools helfen, Krankheiten frühzeitig zu erkennen, insbesondere seltene Erkrankungen.
- Therapeutische Anwendungen: KI-gestützte Technologien wie beispielsweise Brillenkamera für Sehbehinderte verbessern die Versorgung von Menschen mit Einschränkungen.
- Radiologische Bildanalyse: Im Vivantes Humboldt-Klinikum und Klinikum Neukölln analysieren KI-Systeme bereits Röntgenbilder, markieren Auffälligkeiten und unterstützen Ärzt*innen bei der Diagnosestellung.
- Medizinische Forschung: KI spielt eine zentrale Rolle bei der Entwicklung neuer Medikamente. Neue Medikamente können mithilfe eines KI-Algorithmus entdeckt werden.
- Entscheidungsunterstützung: Künftig werden Klinik- und Praxissoftwares verstärkt KI-Tools integrieren, die medizinische Fachkräfte bei Entscheidungen unterstützen.
Deutschlands Position und Herausforderungen
Trotz hervorragender Forschungseinrichtungen liegt Deutschland bei der Anwendung von KI hinter den USA und China zurück. Um dies zu ändern, hat die Bundesregierung mit der Nationalen KI-Strategie das Gesundheitswesen als zentralen Bereich für den Einsatz von KI identifiziert.
Die Digitalisierungsstrategie für das Gesundheitswesen (2023) des Bundesministeriums für Gesundheit setzt hier ebenfalls an. Ein strategisches Ziel ist die Generierung qualitativ hochwertiger Daten für bessere Versorgung und Forschung. Denn KI spielt bei der Auswertung solcher Daten eine entscheidende Rolle, etwa bei der Auswertung medizinischer Bilder, der Überwachung physiologischer Vorgänge und der Krankheitsfrüherkennung. Hierbei wird auf sichere Datennutzung und den europäischen Rechtsrahmen geachtet, um den diskriminierungsfreien Einsatz von Algorithmen zu gewährleisten.
Trotz dieser Fortschritte bestehen Herausforderungen wie der fehlende Zugang zu Daten, ethische Fragestellungen und mögliche Verzerrungen in den Algorithmen. Um KI sicher und effizient für die Gesundheitsversorgung zu nutzen, müssen klare Regeln geschaffen werden. Auf ihrem Weg in die Zukunft werden die Krankenhäuser zudem durch die wirtschaftliche Schieflage gebremst. Innovative Anwendungen und der smarte Einsatz von KI-Anwendungen erfordern ausreichend Investitionsmittel und eine auskömmliche Finanzierung der Betriebskosten. Die Berliner Krankenhausgesellschaft setzt sich dafür ein, diese Zukunft aktiv mitzugestalten.
Webinar zur Vertiefung
Um die Potenziale und Herausforderungen der Künstlichen Intelligenz im Gesundheitswesen weiter zu beleuchten, lädt die Berliner Krankenhausgesellschaft zu einem Online-Webinar ein:
„Künstliche Intelligenz im Gesundheitswesen“, am Montag, den 30.09.2024, von 13:00 – 15:30 Uhr.
Interessierte können sich unter Angabe ihrer Institution, Titel, Vor- und Nachname sowie E-Mail-Adresse unter folgendem Link anmelden: Webinar-Anmeldung. Nach der Anmeldung erhalten Sie die Einwahldaten automatisch per E-Mail.