Die Friedrich von Bodelschwingh-Klinik in Wilmersdorf hat heute auf Initiative der Berliner Krankenhausgesellschaft (BKG) hin die Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen in Deutschland unterzeichnet. Damit setzt die Fachklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik ein starkes Signal für eine umfassende Palliativversorgung auch für Patientinnen und Patienten mit schweren psychischen Erkrankungen. Mehr als die Hälfte der Berliner Krankenhäuser haben sich mittlerweile dem Charta-Prozess angeschlossen und stärken damit die Hospiz- und Palliativkultur im stationären Bereich.
Die Bedeutung der Charta für Bereiche wie Demenz und Psychiatrie ergibt sich aus der Notwendigkeit, auch in diesen Feldern eine ganzheitliche medizinische, pflegerische, psychosoziale und spirituelle Versorgung zu gewährleisten. Menschen mit fortgeschrittener Demenz oder schwerwiegenden psychiatrischen Erkrankungen benötigen eine individuell zugeschnittene Betreuung, um ihre Lebensqualität in der letzten Lebensphase zu erhalten oder zu verbessern. Zudem hebt die Charta die Bedeutung der Aus-, Weiter- und Fortbildung von Fachkräften hervor, um eine fachgerechte und qualifizierte Versorgung sicherzustellen. Dies ist besonders relevant für Fachkräfte in der Geriatrie und Psychiatrie, die regelmäßig mit Patienten in der Endphase des Lebens arbeiten.
Marc Schreiner, Geschäftsführer der Berliner Krankenhausgesellschaft, betont: „Als langjährige Unterzeichnerin der Charta und als aktives Mitglied des Runden Tisches Hospiz- und Palliativversorgung der Senatsgesundheitsverwaltung, engagiert sich die Berliner Krankenhausgesellschaft bereits seit Jahren für die Versorgung von schwerstkranken und sterbenden Menschen. Teil unseres Wirkens ist es, möglichst viele unserer Mitglieder für den Charta-Prozess zu gewinnen. Mit der Unterzeichnung der Charta setzt die Friedrich von Bodelschwingh-Klinik ein starkes Zeichen für die Bedeutung der Palliativversorgung in der Gerontopsychiatrie. Die Friedrich von Bodelschwingh-Klinik zeigt, dass empathische Palliativversorgung auch in der psychiatrischen und Versorgung eine wichtige Rolle spielen sollte.“
Prof. Dr. med. Olaf Schulte-Herbrüggen, Ärztlicher Leiter der Friedrich von Bodelschwingh-Klinik Berlin, ergänzt: „Jeder Mensch verdient es, in jeder Lebensphase mit Würde und Mitgefühl begleitet zu werden. Auch wenn wir in unserer Fachklinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik keine primäre palliativmedizinische Versorgung anbieten, sind uns insbesondere in der Gerontopsychiatrie viele ältere Patientinnen und Patienten anvertraut. Mit der Unterzeichnung der Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen bekräftigen wird unser Engagement Patientinnen und Patienten auch im letzten Lebensabschnitt im Rahmen der Möglichkeiten eines psychiatrischen Krankenhauses die bestmögliche Versorgung zu bieten.“
Über die Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen in Deutschland
Viele Patientinnen und Patienten erhalten ihre Diagnosen im Krankenhaus oder verbringen dort ihre letzten Lebenstage. Eine umfassende Hospiz- und Palliativkultur ist daher essenziell – sowohl für Patientinnen und Patienten als auch für ihre Angehörigen. Mit mittlerweile 32 Berliner Krankenhäusern, die die Charta unterzeichnet haben, engagiert sich mehr als die Hälfte der Kliniken der Stadt für eine verbesserte Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen. Die Berliner Krankenhausgesellschaft engagiert sich seit Jahren für die Weiterentwicklung der Palliativversorgung und ruft weitere Kliniken in Berlin dazu auf, sich dem Prozess anzuschließen.
Mit ihrer Unterzeichnung verpflichten sich Krankenhäuser, die Ziele der Charta mit der Umsetzung konkreter Maßnahmen aktiv zu unterstützen. Dazu gehören:
Getragen wird der Charta-Prozess in Deutschland von der Deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin (DGP), dem Deutschen Hospiz- und Palliativverband (DHPV) und der Bundesärztekammer (BÄK).