Berlin, 8. Juli 2020. Die Berliner Krankenhausgesellschaft (BKG) stellt den Konferenzbericht zur Aktion #PflegeJetztBerlin vor und wirbt um Pflegekräfte. Berlin benötigt zusätzliche 10.000 Pflegekräfte in Vollzeit bis 2030. Nun machen sich die Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen der Stadt auf den Weg, die Arbeitsbedingungen attraktiver zu machen und Pflegekräfte zu gewinnen.
Bereits während der Corona-Krise konnten viele Mitarbeitende mit einer pflegerischen Ausbildung wieder zurückgewonnen werden – dieser Prozess soll verstetigt werden. Außerdem nehmen junge Menschen jetzt ihre Ausbildung auf. „Die Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen der Stadt bauen darauf, dass die Menschen auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz zu uns kommen. Alle Menschen, die einen sicheren und erfüllenden Arbeitsplatz suchen, sind herzlich willkommen. Eine Umfrage hat gerade erst gezeigt, dass jeder fünfte Jugendliche sich vorstellen kann, in der Pflege zu arbeiten, und dass der Pflegejob als anspruchsvoll und abwechslungsreich gilt“, so Marc Schreiner, Geschäftsführer der Berliner Krankenhausgesellschaft.
„In der aktuellen Phase der neuen generalistischen Pflegeausbildung unterstützt die BKG ihre Mitglieder, Ausbildungsplätze neu zu schaffen und die Arbeitsbedingungen attraktiver zu machen. Pflege braucht ein modernes Setting, dass auf die Lebenswirklichkeiten der Pflegenden abgestimmt ist. Die Nachfrage nach pflegerischer Versorgung steigt enorm an“, erklärt Marc Schreiner. Notwendig sei, die Arbeit der Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen mit den Fakten des Erfolges darzustellen. „Die Beschäftigung in der Pflege ist gesellschaftlich sehr geschätzt – das haben wir gerade in den letzten Monaten der Corona-Krise erlebt. Der Beruf der Pflegefachkraft ist zudem menschlich erfüllend. Nun sorgen wir mit #PflegeJetztBerlin dafür, dass auch die Rahmenbedingungen attraktiv werden.“
Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen sind auf ausreichend viele und zufriedene Beschäftigte angewiesen. Mit #PflegeJetztBerlin will die BKG die Pflege in Berlin sichtbarer, wirksamer und politischer machen. „Denn eines ist klar: der bisherige Stand wird nicht ausreichen. Wir wollen Pflege jetzt zur starken Zukunftsbranche machen“, so Marc Schreiner.
„Wir bauen auf die Menschen, die einen sicheren und erfüllenden Arbeitsplatz suchen. Nur wenn der Pflegepersonalbedarf gedeckt ist, wird Gesundheitsversorgung auf hohem Niveau gesichert. Wir wollen jetzt für eine Steigerung der Personalzahlen sorgen und haben dazu gemeinsam mit allen Beteiligten konkrete Ideen entwickelt. Diese müssen nun rechtzeitig, gezielt und umfassend umgesetzt werden“, so Schreiner weiter. „Alle sind in der Pflicht zu handeln. Wir wissen, wo die Probleme liegen. Dazu haben wir einen 10-Punkte-Plan entwickelt und mit der Konferenz #PflegeJetztBerlin genau ermittelt, welche Strategien wirklich helfen.“
Der demografische Wandel hat große Auswirkungen auf den Pflegebereich. Er führt jetzt schon zur Erweiterung von Kompetenzen und neuen beruflichen Perspektiven. Für Pflegeeinrichtungen und Krankenhäuser werden nun weitere Maßnahmen ergriffen. So müssen die Familienphasen mit Kindern aber auch Betreuung von Angehörigen stärker in den Blick rücken. Flexible Konzepte und Perspektiven für einen lebenslangen Verbleib in der Pflege sollen auf den Weg gebracht werden. Die BKG legt mit dem Konferenzbericht eine Bestandsaufnahme und strategisches Herangehen vor.
Der Konferenzbericht und die Studie „Situation und Entwicklung der Pflege in Berlin bis 2030“ sind auf www.pflegejetztberlin.de veröffentlicht.