Berlin, 16.09.2022. Die vergangenen und aktuellen Krisensituationen haben gezeigt, dass Berlin über ein gut funktionierendes Krankenhausnetzwerk verfügt, in dem Patientensicherheit im Fokus der Versorgung steht. Die Berliner Krankenhausgesellschaft (BKG) bekennt sich zu den Inhalten des nationalen „Gesundheitsziel Patientensicherheit“ und macht zum Internationalen Tag der Patientensicherheit auf den Zusammenhang zwischen Patientensicherheit, ausreichendem Personal und Zeitarbeit sowie der Notwendigkeit der finanziellen Sicherung aufmerksam.
Patienten/-innen erwarten zu Recht, dass sie gut und sicher versorgt werden. Hierfür sind eine gute Fehlerkultur und ein Qualitätsmanagement unerlässlich. Krankenhäuser haben auf der Grundlage einer aktiven Sicherheits- und Fehlerkultur konsequent das Risikomanagement im Krankenhaus etabliert und ausgebaut. Sie sind verpflichtet, Beschwerden von Patienten/-innen auszuwerten und Risiken und Fehler in der Behandlung aufzuarbeiten. So werden Fehlerquellen stetig und gründlich beseitigt. Umfangreiche gesetzlich verankerte Qualitäts- und Sicherheitsvorgaben (wie z. B. die Hygieneverordnung des Landes Berlin) und Richtlinien zur Qualitätssicherung sind neben einer Vielzahl freiwilliger Maßnahmen Grundlage für die Patientensicherheit (Critical Incident Reporting Systemen, Morbiditäts- und Mortalitätskonferenzen, Skilltrainings, „Aktion saubere Hände“, Simulationstrainings, Fehlermeldesysteme u. v. m.) sind Grundlage für die Patientensicherheit.
„Für die Aufrechterhaltung und Weiterentwicklung der Patientensicherheit benötigen die Krankenhäuser Rahmenbedingungen, die ihnen die Erfüllung der hohen Ansprüche an die Versorgung ermöglichen. Hierzu gehört neben einer umfassenden Entbürokratisierung die Eindämmung der Zeitarbeit. Ärztliches und pflegerisches Personal verbringt rund 40 % ihrer Arbeitszeit mit Dokumentationen. Für ein kontinuierliches Lernen und Verbessern ist eine gute Zusammenarbeit im Krankenhaus und ausreichendes, qualifiziertes Personal entscheidend. Für die Arbeit mit den Patienten/-innen benötigen die Kliniken verlässliche, gut eingearbeitete und aufeinander abgestimmte Teams. Übermäßige Zeitarbeit in der Pflege gefährdet aber Pflegequalität, Versorgungs- und Patientensicherheit. Zeitarbeit in der Pflege ist auf das absolut notwendige Maß zu beschränken”, so Marc Schreiner, Geschäftsführer der BKG.
„Eine weitere Gefahr für die Patientensicherheit geht allerdings von der aktuellen Inflation und Energiekrise aus: Berliner Krankenhäuser kommen immer mehr unter starken wirtschaftlichen Druck. Wenn hier nicht gegengesteuert wird, wird es zu Versorgungsengpässen kommen. Politik ist aufgerufen, in Krisen eine am Patientenwohl orientierte, breit aufgestellte Versorgung aufrecht zu erhalten. Wir brauchen finanzielle Sofortmaßnahmen und eine langfristige Stabilisierung der Finanzierung der stationären Versorgung.“
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Barbara Ogrinz
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